17.01.2019
Nach acht Tagen verlassen wir das kleine Eiland Neil und schippern mit der öffentlichen Fähre auf die nur zwei Stunden entfernte Insel Havelock. Diese ist viel touristischer und andere Reisende berichteten uns bereits, dass Havelock laut und schmutzig geworden sei. Elf Jahre sind vergangen seit wir die Insel das letzte Mal bereist hatten. Sie ist uns zum einen positiv mit ihren tollen Stränden, zum anderen aber auch negativ als Partyinsel fest in israelischer Hand in Erinnerung geblieben. Wir machen uns also auf Lärm und Müll gefasst und wollen nur ein paar Tage bleiben, bevor wir dann weiter ziehen. Aber es kommt mal wieder anders als geplant.
Wir kommen zur Mittagszeit auf Havelock an, fahren weiter mit der Riskha zum Beach No. 5 (die Strände sind hier durchnummeriert - von 1 bis 7) und suchen uns eine Bleibe. Während Janus mit Thomy
am Straßenrand mit unseren Rucksäcken wartet, zieht Ursel derweil alleine los. Ohne Gepäck lässt sich leichter was finden. Hier gibt es alles: Luxusappartments für über 150 Euro die Nacht, solide
Holzhütten für 25 Euro, schiefe Bambus-verschläge für 6 Euro.
Wir finden in der gleichen Bungalowanlage ein "echtes" Hotelzimmer für Thomy mit Klimaanlage und Kühlschrank während wir weiter hinten zwischen Palmen eine einfache Hütte für 12 Euro mit eigenem
Bad beziehen.
Gleich am ersten Abend stellen wir fest, dass die Partypeople deutlich in der Unterzahl sind. Zum Glück. Dafür machen nun hier mehr indische Familien für ein paar Tage Urlaub. Wir finden es schön zu beobachten, dass auch Einheimische nun genug Geld haben, um ihr eigenes Land zu entdecken. Wir kapieren schnell, dass Inder allerdings eine andere Auffassung von Urlaub haben wie wir. Drei Inseln in fünf Tagen, schnell von einem schönen Strand zum Nächsten, Selfie hier, Selfie da, die wenigen Nächte werden in (für indische Verhältnisse) Luxushotels verbracht. Bevor es dann mit dem Flieger zurück in eine der indischen Millionenmetropolen geht.
Wir lassen es derweil langsam angehen und wechseln vom Reisemodus in den Urlaubsmodus. Viele werden sich nun fragen: wie Urlaub? Ihr seid doch schon seit über einem Jahr im Urlaub! Nein, sind wir eben nicht. Jeden Tag einen Schlafplatz suchen, Mahlzeiten für den Tag organisieren, Weiterreise & Strecken planen, Wäsche waschen und manchmal auch uns selbst. Und nebenbei erkunden wir ein Land, führen stundenlange Gespräche und Beobachten. Das ist anstrengend und auch die vielen gemachten Erfahrungen müssen irgendwann einmal verarbeitet werden. Auf jeder Reise hatten wir das Gefühl einmal richtig ausspannen zu müssen und länger an einem Ort zu bleiben. Und diesen haben wir nun auf Havelock gefunden.
Hier passiert tagein tagaus nicht viel. Wir lesen viel, lernen andere deutsche Reisende kennen und genießen das türkisfarbene Meer. Trinken Bier und essen gut.
Auch hier spüren wir den Klimawandel. Der Monsun ist um einen Monat nach hinten verschoben und nun regnet es fast jeden Tag für ein bis zwei Stunden. Teilweise so heftig, das Straßen und Häuser unter Wasser stehen. Unser Bungalow steht auf Stelzen und ist vor den Wassermassen sicher. Während wir unter dem Moskitonetz liegen prasselt es so laut auf unser Wellblechdach, dass man weder schlafen noch sich unterhalten kann. Wir überlegen wieviele Häuser wir auf unserer Reise schon mit dieser einfachen Dachvariante gesehen haben und stellen uns vor wie viele Millionen oder doch eher Milliarden gerade unter so einem Dach Schutz suchen....
Der Monsun bringt eine enorm hohe Luftfeuchtigkeit mit sich und wir sind den halben Tag klatschnass geschwitzt. Frisch gewaschene Wäsche braucht hier schon mal zwei Tage zum Trocknen und riecht danach nach einer Mischung aus Abwasser & feuchtem Keller, so dass man es am Liebsten gleich nochmal waschen würde. Alles ist modrig & muffig. Ursels Haarbürste beginnt zu rosten, die Rucksäcke setzen einen Schimmelfilm an und auch unser Computer verabschiedet sich nach jahrelangen Gebrauch von einem Tag auf den anderen.
An einem Tag fahren wir mit dem öffentlichen Bus in die Nähe des Elephant Beachs. Ein nicht mal ganz zwei Kilometer langer Weg führt durch einen dichten Dschungel und endet an einem einsamen Strand. Die Einheimischen im Bus schauen uns verdattert an. Da wollt ihr hin? Nach dem Regen? Ja dann: Good luck !
Wir marschieren optimistisch auf matschigen Wegen los und begegnen nach ein paar hundert Metern ein paar Touristen, die uns entgegen kommen. Sie sind bis zum Oberschenkel mit Schlamm bespritzt
und geben uns noch den Tipp die Schuhe auszuziehen und Stöcke zu benutzen. Kaum gesagt und befolgt stehen wir fast bis zum Knie im Matsch und kämpfen uns Meter für Meter auf den zum Teil steilen
Wegen vorwärts. Das Laufen ist dermaßen anstrengend, dass wir nass geschwitzt über eine Stunde später erst am menschenleeren Strand ankommen. Nach einem Bad machen wir uns frühzeitig los um im
Hellen wieder die Straße und einen Bus zu erreichen. Die Andamanen liegen trotz ihrer geografischen Nähe zu Thailand nämlich in der gleichen Zeitzone wie das indische Festland und so beginnt um
16 Uhr bereits die Dämmerung. Wir schlagen uns wieder unseren Weg zurück, werden von Moskitos verstochen und fluchen manchmal lautstark als wir mal wieder ausrutschen. Bevor wir mit dem Bus
wieder zurück fahren waschen wir uns noch an einem Fluss, denn so schlammverschmiert nimmt uns kein Busfahrer mit.
Früh am nächsten Morgen heißt es dann Abschied nehmen von Thomy. Er möchte heute die Fähre zurück zur Hauptstadt Port Blair nehmen, um übermorgen mit dem Flieger Richtung Heimat zu starten. Wir begleiten ihn zum Fährhafen, wo es nicht nur ordentlich windig ist, sondern auch ein Gewusel an Menschen herrscht. Nanu, was ist denn hier los? Wir fragen nach und erfahren, dass ein Zyklon (Wirbelstürme im indischen Ozean werden Zyklone genannt, während Hurrikans im Atlantik und Taifune im Pazifischen Ozean wüten) über die Andamanen fegt und der Fährbetrieb daher auf unbestimmte Zeit eingestellt wird. Wir harren bis zum späten Nachmittag aus und versuchen in dem Durcheinander an Neuigkeiten zu kommen. Wir stellen uns vergeblich stundenlang in irgendwelche Schlangen, um im Fall, dass doch noch ein Boot kommt, ein Ticket zu ergattern. Es hilft nichts. Thomy kommt mit uns wieder zurück in unsere Bungalowanlage. Gut, dass er einen Tag Puffer eingebaut hat.
Am nächsten Morgen stehen wir um sechs Uhr auf, um frühzeitig am Hafen zu sein. Heute muss Thomy die Insel verlassen sonst verpasst er seinen Rückflug nach Deutschland. Wir stellen uns sogleich
wieder in die Schlange für Tickets und erfahren nach einer Stunde, dass zwei von der Hauptstadt Port Blair gestartete Boote wieder umkehren mussten. Die bis zu fünf Meter hohen Wellen sind
einfach zu viel für ein kleines Fährboot.
Derweil hält die Polizei uns mit Lautsprecherdurchsagen auf dem aktuellen Stand. Am frühen Nachmittag erfahren wir, dass die indische Küstenwache zwei Rettungsboote geschickt hat und nach einer
Stunde sehen wir diese einlaufen. Wir drücken uns in der Meute nach vorne, um Thomy auf eine Liste schreiben zu lassen, auf die Reisende notiert werden, die ein Flugticket für den nächsten Morgen
vorweisen können. Thomys Flug geht allerdings um die Mittagszeit. Wir verhandeln. Da viele Inder unter den Wartenden nur einen Inlandsflug haben, bestehen wir auf den Bonus "International flight"
und kommen damit tatsächlich durch. Thomy ist auf der Liste die Nummer 126. Ursel drückt sich weiter vor und erhält die Auskunft vom Kapitän, dass 100 Leute an Bord eines Bootes gehen
können. Da wir nicht sicher sind, ob das zweite Boot auch auslegen wird, wollen wir nichts riskieren und Thomy auf alle Fälle auf das erste Boot
bringen.
Wir warten in der immer unruhiger werdenden Menge ab und hoffen auf ein wenig Ordnung. Die Polizei ist jedoch total überfordert und schafft es
nicht Ruhe reinzubringen. Es wird immer mehr gedrückt, Frauen schreien, Babys weinen, Männer fluchen und wir zu dritt mittendrin. Als ein paar andere Touristen aufgerufen werden nutzen wir die
Gunst der Stunde und drücken Thomy die letzten zwei Meter vor zu den Polizisten. Der gehört zu der Reisegruppe, schreien wir und die sichtlich überforderten Polizisten checken nichts und Thomy
ist dann tatsächlich hinter der Absperrung. Hunderte von Menschen hatten nicht so viel Glück und mussten zurück bleiben.
Thomy berichtet uns später von der Rückfahrt. Eingepferscht saßen die Passagiere unter Deck, das Boot fuhr so schnell durch die riesigen Wellen, dass fast alle sich übergeben mussten, Gegenstände flogen umher, ein Feuerlöscher landete auf dem Schienbein eines Inders. Der offene Bruch wurde von Thomy notdürftig verarztet. Das reinste Chaos. Thomy hat seinen Rückflug also antreten können und erholt sich derweil auf der Arbeit von seinem turbulenten Urlaub.
Wir bleiben eine weitere Woche auf Havelock und setzen an Heilig Abend mit der mittlerweile wieder regelmäßig verkehrenden Fähre über nach Port Blair. Wieder kommen wir in eines der Gästezimmer bei der gleichen netten Familie wie vor vier Wochen unter und schlagen uns am Weihnachtsabend den Bauch mit indischen Köstlichkeiten in einem Restaurant voll. Und dennoch: wie schon letztes Jahr. Weihnachten ist kein richtiges Weihnachten ohne die Familie.
Am nächsten Morgen geht es mit dem Flieger zurück nach Chennai. Spontan entscheiden wir uns Ashok zu besuchen. Ashok haben wir 2006 in Indien kennen gelernt, ihn 2007 dort wieder besucht, bevor er 2008 für fünf Jahre zum Studieren und Arbeiten nach Deutschland zog. Wir hatten uns also ein paar Jährchen nicht gesehen, waren aber immer mit ihm in Kontakt geblieben.
Bei einem Anruf erfahren wir, dass er derzeit bei seinen Eltern im südindischen Kerala ist und wir dort herzlich willkommen sind. Also nix wie hin.
Da Weihnachten, Pilgersaison und sonst noch was sehr Heiliges gerade ist, gibt es so gut wie keine Zugtickets mehr. Wir bitten die Frau am letzten geöffneten Schalter nochmal genau zu schauen. Wir haben Glück. Sie hat noch zwei letzte Tickets, allerdings nur noch in einem teuren Zug und der fährt auch schon in einer Stunde ab. Perfekt. Heute ist Weihnachten und wir genehmigen uns die insgesamt 60 Euro teuren Tickets. Eine gleiche Fahrt in einem Standardzug kostet eigentlich ca. 12 Euro für zwei. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Der Zug ist im Vergleich zu den uns bekannten indischen Züge eine absolute Luxusvariante. Anstatt sechs, teilen sich nur vier Passagiere das Schlafwagenabteil, ein Angestellter serviert zunächst einen Snack, zwei Stunden später dann Suppe, Abendessen und Nachtisch. Außerdem erhalten wir Kopfkissen, Decken und Handtücher. Ein wahrer Luxus.
Mitten in der Nacht kommen wir in der Kleinstadt Palakkad an und schließen Ashok, der uns am Bahnsteig abholt, lachend in unsere Arme.
Zu Hause angekommen haben sich auch Ashoks Eltern noch einmal aus dem Bett gemacht, um die beiden Ausländer mit einem Namaste zu begrüßen. Man mag es nicht glauben: nach insgesamt 16 Monaten in
Indien (alle fünf Aufenthalte zusammen gerechnet) sind wir zum ersten Mal über Nacht Gast in einer indischen Familie.
Am nächsten Morgen sitzen wir zu einer Art Reispfannkuchen mit Kokossoße beim Frühstück. Das Essen ist einfach & köstlich.
Hier hat Ursel dann die Gelegenheit und fragt nach der Möglichkeit eines Kochkurses. Ashoks Mama freut sich sehr über das Interesse und Ursel darf mit ihr die nächsten Tage in der Küche verbringen & wird in die Geheimnisse der südindischen Currys eingeweiht. Kochkurs hautnah. Südindische Hausfrauenkost. Einfach genial.
Ashoks Vater zeigt uns aber erstmal stolz seinen Garten. Ein Garten Eden. Hier wachsen neben Kokosnusspalmen auch noch Papaya, Bananen, Mangos, Guaven, Kardamom, Pfeffer und und und.
Die Zutaten die in der Küche verwendet werden kommen zum größten Teil aus dem eigenen Garten. Es gibt hauptsächlich vegetarische Kost mit viel Kokos, Tamarinde und Curryblättern. Einfach
unglaublich lecker.
Gegessen wird jeden Tag mit den Händen. Zum Glück sind wir schon gut in der Übung, um auch beispielsweise Reis mit dünnen Soßen problemlos essen zu können.
Ashok zeigt uns an den Nachmittagen dann sein Palakkad: wir baden in einem Stausee, fahren zwischen den Reisfeldern umher und besichtigen einen Tempel. Außerdem führt er Janus in das Tragen eines Doti ein. Der in der Überzahl von Männern getragene weiße oder gräuliche Wickelrock ist bei den hohen Temperaturen das angenehmste Kleidungsstück und kann lang oder kurz getragen werden. Janus hat noch etwas Mühe mit der Wickeltechnik und am Abend diskutieren Vater & Sohn zu Hause darüber, welche Technik denn nun die Richtige ist.
Nach einer Woche sind die Zettel mit Rezepten gefüllt, die Kamera reicher um hunderte Bilder. Das schönste Bild aber konnten wir nicht knipsen und bleibt für immer in unserer Erinnerung, als Ashoks schüchterne & zierliche Eltern uns zum Schluß in ihre Arme nehmen und fest drücken. Wir hoffen sie eines Tages wieder zu sehen. Danke, Thank you & Nani für Eure Gastfreundschaft!
Ashok fährt uns wieder zum Bahnhof und wir verabreden uns in ein paar Wochen noch einmal zu treffen.
Die Silvesternacht verbringen wir im Schlafwagenabteil der gewohnten 2. Klasse und kommen am nächsten Morgen übermüdet in Madgaon an. Zu Fuß geht es sogleich zur Kirche, wo wir vor sechs Wochen unseren Silvester abgestellt hatten. Wir werden wieder herzlich von Father Andrew & Father Gregory begrüßt. Unser Bus hat die letzten Wochen sicher unter der Plane überstanden. Als wir sie runter ziehen kommen so gleich ein paar Nachbarn gelaufen. Seit Wochen fragen sie sich schon, was für ein Auto sich unter der Plane befindet.
Da unser Bus nicht anspringen will, schieben wir ihn in die Sonne, damit die Solaranlage Strom reinbringen kann. Die Wartezeit verbringen wir mal wieder bei Tee und selbstgebackenem Kuchen.
Auch nach zwei Stunden tut sich nichts bei Silvester. Also rollen wir ihn den Berg runter und versuchen so zu starten. Aber das klappt auch nicht. Father Andrew holt schnell sein kleines Auto und
versucht zu überbrücken. Wieder nichts. Seine Batterie ist zu klein. Wir stehen zufällig vor einer Autowaschanlage mit hilfsbereiten Jungs. Wir dürfen von ihnen Strom haben und hängen sogleich
unser Ladegerät an die Batterie. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Stunden warten und dann springt er hoffentlich wieder an.
Da mittlerweile Mittagsessenszeit ist nimmt uns Father Andrew wieder mit zurück ins Pfarrhaus. Seine Haushälterin hat ein leckeres Gericht aus Fisch, Gemüse und Reis gezaubert und wir langen
hungrig zu.
Nach zwei Stunden ein erneuter Versuch mit Silvester. Und wieder nichts. Unsere Batterie ist wirklich total leergelutscht. Father Andrew lässt seine Kontakte spielen und 20 Minuten später kommt ein Mann auf dem Roller gefahren. Zwischen seinen Füßen eine nagelneue Batterie. Das Überbrücken klappt diesmal problemlos und wir bedanken & verabschieden uns von Father Andrew.
Weiter geht die Fahrt zurück zu dem Overlander Platz in Agonda, wo wir bereits im November für eine Woche unter Palmen standen. Wir kommen in der Dunkelheit im mittlerweile mit Touristen überströmten Örtchen an. Aber was ist das? Der Platz ist umzäunt und wir können nicht mehr zum Strand fahren. Wir sind wie in einer Schockstarre. Der Overlander Stellplatz in Indien gehört der Vergangenheit an. Wie traurig. Wir parken weiter hinten auf einer zugemüllten Wiese, machen erstmal ein Lagerfeuer und öffnen zwei Bier. Wortlos starren wir ins Feuer. Unser Platz ist weg. Scheiße !
Am nächsten Morgen stellen wir gerade Kaffeewasser auf als plötzlich Axel vor uns steht. Ihn und seine Freundin Suse hatten wir bereits vor Monaten in Kirgistan kurz kennen gelernt (www.durch-die-welt.de). Sie stehen mit ihren Motorrädern 200 Meter weiter auf einem Hotelparkplatz. Und ein paar andere Overlander sind auch noch da. Wir kommen gleich mal mit und lernen Steffi & Sven aus Berlin (www.100grenzen.de) sowie die Brüder Chris & Thorsten aus Goslar (www.maggiestour.com) kennen. Zwei Tage später kommen dann auch noch Chrissi & Ronald aus Weiterstadt im Camp an (www.cosmotour.de).
Hier muss man nun 5 Euro fürs Parken bezahlen, hat keinen Meerblick mehr, dafür aber ein Klo, Dusche und Wifi. Wir entscheiden uns ins Overlander Camp umzuziehen. Da Silvester wieder nicht
anspringen will, gibt uns diesmal ein Inder mit einem Minibus Starthilfe.
Im Camp hängen wir erst einmal die Batterie für zwei Tage ans Ladegerät und verbringen die meiste Zeit mit den anderen Reisenden. Was für ein Zufall, dass sich hier nur Deutsche zusammen gefunden haben und wir uns ganz entspannt in deutsch austauschen können. Die Gemeinschaft tröstet uns auch schnell über den Verlust unseres Stellplatzes unter Palmen hinweg und wir genießen mal wieder jeden Tag in Agonda. Unsere Batterie dagegen erholt sich nicht und wir fahren zurück nach Madgaon, um eine Neue zu besorgen. Wurde auch mal Zeit, dass das alte Ding ausgetauscht wird.
In Agonda gibt es zwar wirklich gute & günstige Restaurants, aber Ursel will nun endlich die gelernten Currys ausprobieren. Daher bleiben wir einen Abend im Camp, bauen eine Outdoorküche auf und kochen für elf hungrige Mäuler. Dal, Okra-Kokos-Curry, Ghee-Reis, Raita, Bohnen-Curry & ein Tamarinden-Ingwer Chutney scheinen zu schmecken, denn die Töpfe sind danach leer geputzt.
Nach fast einer Woche fahren wir weiter nach Talpona. Hier können wir wieder direkt am Strand wild stehen und genießen einen kaum besuchten Strand. Selbst in Goa gibt es noch Ecken wo fast nichts los ist. Toll.
Bald geht es aber wieder die 20 Kilometer zurück nach Agonda. Denn wir wollen nicht nur wieder unsere Reisefreunde treffen, sondern haben das Glück, dass uns Hartmut & Gerti, zwei Reisende, die über Weihnachten nach Deutschland geflogen sind und ihren Laster im Camp geparkt haben, uns einen neuen (gebrauchten) Laptop mitbringen können. Wir kannten uns zuvor zwar nicht, aber eine Overlanderhand wäscht die andere. Danke ihr zwei !
janus_schymonski@gmx.de
ursula_schymonski@gmx.de
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